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Weltweite Verbreitung und Zucht

obschernicatpeter

Sicherlich wurden schon zu van Rooyens Zeiten Löwenhunde an Jagdgäste, bekannte Großwildjäger und ‚Safaritouristen’ verschenkt oder verkauft, die diese Tiere mit in ihre Heimatländer nahmen, jedoch lässt sich dies bis dato nicht belegen. Der erste nachgewiesene Export erfolgte 1914, als ein Löwenhund namens Cuff nach Großbritannien gelangte und auf der Ausstellung im Crystal Palace als „Exotic Dog“ vorgestellt wurde, wo er die Besucher in Erstaunen versetzte.

1927 wurde ein zweiter Rhodesian Ridgeback von Mrs. John Player nach Großbritannien importiert. Sie holte 1932 zwei weitere Rhodesian Ridgeback Lobenguela und Junom aus Südafrika, womit die Zucht des Rhodesian Ridgeback in England begann.


In den dreißiger und vierziger Jahren verbreitete sich die gezielte und planmäßige Ridgeback-Zucht im gesamten südlichen Afrika. Viele bedeutenden Zuchtstätten, wie „Leo Kop“, „De Holi“ oder „Inkabusi“ wurden in jener Zeit gegründet. Aber erst nach dem 2.Weltkrieg erfuhr die Ridgeback-Zucht ihre richtige Blütezeit.

So entstanden in den 50iger Jahren viele berühmte Zuchtstätten, wie „Isimangamanga“, „Maxwood“, „Mpani“ oder „Glenaholm“, in den 60igern „Mushana“ und später, Mitte der 70iger Jahre, „Shangara“, deren Namen jedem engagiertem Ridgebackfreund vertraut sind und sich auch heute noch in vielen Ahnentafeln finden lassen.

Zeitgleich mit den gravierenden Umwälzungen im südlichen Afrika seit Beginn der 70iger Jahren, den Autonomiebestrebungen, der Souveränität vieler ehemaliger Provinzen des britischen Commonwealth und der politischen Machtübernahme durch die farbige Bevölkerung, verlagerte sich der Schwerpunkt der Ridgeback-Zucht mehr und mehr in die von Apartheit gezeichnete Republik Südafrika. Im eigentlichen „Mutterland“, dem ehemaligen Rhodesien, das zwischenzeitlich, nach vielen politischen Wirren, in die heutigen Staaten Malawi, Sambia und Zimbabwe zerfallen war, nahm die Bedeutung der Ridgeback-Zucht dagegen deutlich ab. Insbesondere in Zimbabwe, dem ehemaligen Süd-Rhodesian, galt der Ridgeback und dessen Zucht als „Hunde der einstigen weißen Machthaber“ und war gleichermaßen unbeliebt. Viele Weiße verließen das Land und mit der Enteignung der weißen Farmer im Rahmen der Bodenreform, wurde vielen alteingesessenen Zuchtstätten und deren Besitzer die Lebensgrundlage entzogen. Das große Sterben der Ridgeback-Zucht in der eigenen Heimat begann und die ursprüngliche Population von mehreren tausend Tieren, schrumpfte in wenigen Jahren auf einige Hundert. Es kursieren grausame Geschichten, von Besitzern, die ihre eigenen Hunde vor dem Verlassen ihre Farm erschossen haben, von groß angelegten „Vermittlungs- und Rettungsaktionen“ ins Ausland und von allein zurückgelassenen Hunden, deren Schicksal man nur erahnen kann.

Vieles mag erfunden und übertrieben sein; Fakt jedoch ist, dass das heutige Zimbabwe, zwar weiterhin den „Parent-Club“ beheimatet, aber in der Zucht von Rhodesian Ridgebacks nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.

Außerhalb von Afrika war der Ridgeback bis in die siebziger Jahre nur wenig bekannt. Nur Großbritannien und die Niederlande machten hier, bedingt durch die traditionell enge Bindung mit Südafrika eine Ausnahme. Zwar wurden hie und da immer wieder einzelne Tiere für Liebhaber und Züchter nach Europa und Übersee exportiert, außerafrikanische Würfe waren jedoch eher selten. Werst in den frühen fünfziger Jahren wurden drei Hunde aus dem Kennel “De Holi“ von Major Hawley aus Südafrika nach Nordamerika exportiert. Mit ihnen begannen Bill und Sada O'Brien unter dem Kennelnamen „Redhouse“ in Boston die Ridgeback-Zucht in den USA.



In Australien wurde mit der Zucht von Ridgebacks in den sechziger Jahren begonnen, wobei einzelne Hunde schon sehr viel früher nach ‚down under’ gelangten. In Neuseeland und Skandinavien etablierte sich die Ridgeback-Zucht in den Siebzigern, in Finnland sogar erst in den achtziger Jahren.


Auf dem europäischen Kontinent war der Rhodesian Ridgeback lange ein Exote, galt als Geheimtipp und wurde vor allem von Südafrikafahrern, Tierärzten und Adeligen gehalten.

Nach Deutschland gelangten die ersten Exemplare nachweislich Mitte der fünfziger Jahre. Einer der Erste Ridgebacks hierzulande war „Rhodus of Leo Kop“ von Frau Rosy Brook-Risse, die den von Ms. Mabel Wellings in dem Kennel „Leo Kop“ gezogenen Rüden 1954 einführte.


 
 
 

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