Die Formulierung des Standards war ein wesentlich schwierigeres Unterfangen. Zwar wurden auf der Veranstaltung gut 20 Lion Dogs vorgestellt, jedoch war deren Erscheinungsbild äußerst unterschiedlich und natürlich hielt jeder Besitzer seinen Hund für „den typischen Vertreter“ der neu zu begründenden Rasse. Die einzige Gemeinsamkeit der vorgestellten Hunde, war wohl die Tatsache, das sie einen Ridge auf dem Rücken trugen. Hier war es dem Sachverstand von B.W. Durham und seiner Erfahrung und Autorität als Richter zu verdanken, dass nach zwei Tagen ein Standard formuliert war.
Als Vorlage für die Erarbeitung wurde kurzerhand der Standard der Dalmatiner, der bereits anerkannt war, herangezogen. Die Festlegung des Exterieurs glich jedoch eher dem Bausatzverfahrung und es entstand das Mosaik eines “idealen Lion Dog“.
„Eine große Zahl von Besitzern nahm teil und weit mehr als 20 Hunde wurden vorgeführt. Ich selber war auf Einladung anwesend. Diese Hunde waren Tiere aller Typen und Größen, von etwas, was man als zu klein geratene Dänische Dogge ansehen würde, bis zu einem kleinen Terrier, auch waren alle Farben vorhanden – Rote und Gescheckte vorherrschend. Der Veranstaltungsleiter begrüßte die Anwesenden und es gab allgemeine Zustimmung dazu, einen Club zu gründen, um die Rasse zu fördern. Mr. Barnes bat dann um Vorschläge für den Standard, der festgelegt werden sollte. Die Besitzer äußerten sich nur zögernd, jeder dachte natürlich, sein Hund wäre der korrekte Typ. Schließlich nahm ein Zuschauer mit einiger Kenntnis der Rasse einen Hund und schlug vor, dass diese Größe und Gestalt angenommen werden sollte, wählte dann einen anderes Tier für Kopf und Nacken, ein drittes für Beine und Füße und baute so aus etwa fünf verschiedenen Hunden das zusammen, was er als Ziel ansah. Ein paar Tage später stellten Mr. Barnes den Standard zusammen, ein Club wurde gegründet, Mr. Barnes’ Standard angenommen, und dies – mit einigen späteren Zusätzen und Änderungen- ist der Standard, der bis heute gilt.“
Mit diesen Worten beschrieb B.W. Durham das legendäre Treffen in Bulawayo, wobei er seine eigene federführende Rolle als “Zuschauer mit einiger Fachkenntnis“ bescheiden herunterspielte.
Einige Jahre später, genau am 04.02.1926 wurde der Lion Dog als erste und lange Zeit einzige Hunderasse des südlichen Afrika offiziell durch die South Africa Kennel Union (SAKU, der heutigen KUSA, Kennel Union of Southern Africa) anerkannt.
Wenige Wochen darauf, genau am 16.03.2006, lies sich F.R. Barnes mit seinen sechs Lion Dogs unter dem Namen „Eskdale“ als Züchter der neuen Rasse registrieren. In der Folge taten es viele nach und mancher dieser Zwingernamen ist bis heute berühmt oder hat die Zucht maßgeblich beeinflusst, jedoch ist es dem Engagement und der Leidenschaft von Leuten, wie F. R. Barnes, B.W. Durham und C. H. Edmonds, zu verdanken, dass der Rhodesian Ridgeback als Rasse überhaupt existiert.

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